Die Schatzkarte für Ihre Daten

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ein Abenteuerblog zur Information Governance in 7 Teilen. Entdecken Sie den Weg zu Ihrem Datenschatz und lassen Sie sich mit unserer Information Governance Expertin Sabine Parrino und ihrem Team auf eine spannende Reise ein.

In den ersten drei Etappen unserer Reise haben wir die Grundlagen für die erfolgreiche Suche nach dem Datenschatz gelegt. Mit einer mutigen Expeditionsleitung, dem Plan und einem motivierten Team sind wir bereits weit gekommen. Allerdings fehlt noch etwas Essentielles: Die Schatzkarte…erst wenn diese vorliegt kann es richtig losgehen!

Wie lässt sich das auf Information Governance übertragen? In dieser Phase der Umsetzung steht diese Karte noch nicht zur Verfügung. Um den Datenschatz zu heben und konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Inhalte zunächst kartiert werden. Die Schatzkarte für Ihre Daten ist somit selbst zu zeichnen. Dies gelingt durch die Schaffung einer „Datenorientierten IT-Architektur“. Diese sollte die Datenanforderungen der Institute umfassend berücksichtigen. Die EZB spricht in ihrem Konsultationsentwurf in diesem Zusammenhang von einer integrierten Datenarchitektur. Ziel ist es, die Qualität der verwendeten Daten für das Risiko-, Aufsichts- und Finanz-Reporting sicherzustellen. Die EZB betont die Wichtigkeit, dass der IT-Datenhaushalt der Institute konzernweit dokumentiert wird. Dies inkludiert die Datentaxonomien wesentlicher Inhalte des Anwendungsbereichs. Das Management der Datentaxonomien sollte deshalb aus unserer Sicht Folgendes umfassen:

  • Fachlicher Datenkatalog mit semantisch eindeutigen Beschreibungen der verwendeten Daten, Begriffe, Kennzahlen, Ausprägungen, Berichte u.ä. in Verbindung mit klar zugeordneten Verantwortlichkeiten.
  • Technischer Datenkatalog mit technischen Beschreibungen der Daten als Pendant zur fachlichen Definition der Daten. Dies umfasst die Abbildung der IT-Applikationen (EDVen, IDVen, manuellen Umgehungslösungen etc.) möglichst granular bis zum Datenfeld.
  • Data Lineages, welche die fachlichen und technischen Zusammenhänge (front-to-end) visuell darstellen.
  • Datenqualitäts-, Produkt-, Prozess-, Risikosicht etc., als ein Entwicklungsschritt zur 360-Grad-Sicht auf Daten.

In unserem Berufsalltag begegnet uns häufig die Frage nach der „Best Practice“. Für Information Governance generell sowie für Datentaxonomien gibt es hier nur eine Antwort: Die „Best Practice“ gibt es nicht. Jedes Institut ist anders aufgestellt, hat ein anderes Verständnis von Inhalten und verschiedene Bedürfnisse. Deswegen sind Umfang und Inhalt der Datentaxonomien individuell durch die Institute zu bestimmen. Es gilt schrittweise vorzugehen und die Datentaxonomien kontinuierlich auszubauen, auch um die Organisation nicht zu überfordern.

Doch die erste Dokumentation schafft nur die Grundlage. Um sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen, muss die Dokumentation ausgeweitet und dabei die Daten vernetzt werden, um sie im Kontext zu sehen und damit neue Nutzenpotenziale zu erkennen. Denn

„Die stetige Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Sicht auf alle Daten, mit der 360-Grad-Sicht als Optimum, legen weitere Nutzenpotenziale über alle Geschäftsprozesse hinweg frei. Damit lassen sich über die regulatorische Compliance hinaus Marktvorteile schaffen, da durch ein solides Datenmanagement eine flexible sowie zukunftsfähige Grundlage für die Geschäftsfähigkeit gelegt werden kann. Folglich kann auf die sich in ständigem Wandel befindenden Anforderungen der Aufsicht schneller, effizienter und kostengünstiger reagiert werden.“ (Parrino, et al., 2022)

Mit der beschriebenen einheitlichen Datentaxonomie halten wir jetzt also die Schatzkarte in der Hand und wissen wo es lang geht. Dennoch ist unser Weg nicht zu Ende. Den Datenschatz zu finden ist die eine Sache. Die andere Sache ist es, diesen nachhaltig zu nutzen, zu hegen und zu pflegen. Die Gefahr, dass sich der Wert des Datenschatzes verringert ist real. Wir müssen daher einen Weg finden, die Qualität des Schatzes zu sichern. Wie Sie das schaffen können? Lesen Sie in unserem nächsten Teil „Unser Datenschatz soll wachsen – was hat die Qualität damit zu tun?“.

Sie haben die bisherigen Teile verpasst? Dann klicken Sie hier:

(1) Verantwortung übernehmen – jede Schatzsuche benötigt eine mutige Expeditionsleitung!

(2) Von der Idee zum Ziel – finden Sie Ihren Weg auf der Suche nach dem Datenschatz.

(3) Kein Abenteuer ohne Team – wen braucht es für eine erfolgreiche Reise?

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