Leasing- und Factoring-Institute

Factoring- und Leasinginstitute zählen zwar nicht zu den klassischen CRR-Instituten und profitieren davon, dass erweiterte CRR-Regelungen nicht angewendet werden müssen; jedoch betreffen regulatorische Veränderungen auch sie, da sie dem Kreditwesengesetz (KWG) und dem Geldwäschegesetz (GwG) unterliegen.

Geänderte Rahmenbedingungen im Kreditwesengesetz – KWG, MaRisk, bankenaufsichtliche Anforderungen an die IT (BAIT) – und eine gestiegene Anzahl gesetzlicher Vorgaben haben Risikomanagement und Controlling komplexer werden lassen. Davon sind auch Factoring- und Leasinginstitute betroffen.

Erhöhte Risiken bestimmen das Bild der Branche, dazu zählen Cyber-Risiken (aufgrund der Technologieabhängigkeit), Belastungen durch Compliance oder die Auswirkungen der Covid-Pandemie. Die letzte Novelle der MaRisk betraf Factoring- und Leasinginstitute besonders. Zu nennen sind hier vor allem die Bereiche Auslagerungsmanagement (erhöhte Anforderungen an das Vertragswerk, Steuerung und Überwachung aus Auslagerungsvereinbarungen) sowie Anforderungen an das Management notleidender Kredite (NPL) und Risikopositionen (NPE). Ein weiteres zentrales Handlungsfeld sind Risiken aus internen Kontrollsystemen (IKT), die bereits mit der BAIT-Novelle adressiert wurden. So sollen beispielsweise sollen Notfallkonzepte erstellt werden, die künftig für alle zeitkritischen Aktivitäten und Prozesse gelten.

Am stärksten sind die Cyber-Risiken in den Fokus gerückt, da die Zahl von IT-Auslagerungen auf Drittanbieter steigt, dicht gefolgt von Compliance-Fragestellungen zum Thema ESG-Risiken (Environment, Social, Governance).

Aufgrund der gestiegenen Anzahl größerer Geschäftsunterbrechungen bei Dienstleistern im Finanzierungsgewerbe liegt der Aufsichtsfokus bei anstehenden Prüfungen zunehmend auf der Geschäftsstetigkeit, beständigen Abläufen und dem Management von Risiken durch Drittanbieter.